Die Anzahl der Patienten mit Demenzen wird zukünftig kontinuierlich zunehmen. Neben der Alzheimer Krankheit gibt es die Semantische Demenz, die Primär Progressive Aphasie und die Frontotemporale Demenz, die alle mit sprachlichen Beeinträchtigungen einhergehen.
Demenzen können auch im Rahmen anderer Erkrankungen, z.B. bei Chorea Huntington und bei Morbus Parkinson auftreten.
Zu den therapeutischen Konzepten bei demenzbedingten Sprachstörungen werden zunehmend die Sprachtherapie und die Angehörigenberatung gehören. Nach neuen internationalen Therapiestudien scheint die systemorientierte sprachtherapeutische Behandlung eine gewisse Stabilisierung zu bewirken. Die Therapie muss stadienspezifisch gestaltet sein, Angehörige einbeziehen, alltagsnah sein und den Krankheitsverlauf berücksichtigen. In späteren Stadien kann zudem eine Dysphagietherapie (Therapie von Schluckstörungen) erforderlich sein.
Ich persönlich habe bereits mit Demenzpatienten gearbeitet und dabei sehr positive Erfahrungen gemacht.
Eine gelöste und freundliche Atmosphäre während der Sprachtherapie förderten das Erinnerungsvermögen an die geübten sprachlichen Wortschatzfelder deutlich.
Nach meiner Erfahrung kann der Sinn für Humor, Ironie und feinen Sprachwitz bei dementen Patienten sehr lange erhalten bleiben. Für die Einzeltherapie gibt es kein spezifisches Therapiematerial. Wenn man aber etwas kreativ ist und auch den Alltag und Interessen des Patienten mit Demenz berücksichtigt, kann man sich problemlos geeignetes Therapiematerial (auch aus der Aphasietherapie) zusammenstellen.